Erzählcafè - Blick zurück in die 1950er-Jahre
Kurze Sequenzen aus dem Film "Rendezvous unterm Nierentisch" mit Werbespots und Nachrichtenbeiträgen aus den 1950er-Jahren sorgten gleich zu Beginn des Erzählcafés für viel Erheiterung und Aha-Erlebnisse.
Die Rollenverteilung - das wurde deutlich - war damals klar geregelt: Frauen waren für Haushalt, Kinder und das Wohlbefinden des Ehemannes verantwortlich. Der Gatte sorgte für das Geld und hatte das Sagen.
Kam es bei der Ehefrau zu Überforderungen, half ganz sicher ein Gläschen "Frauengold".
Nach dem Filmeinstieg und weiteren Stichworten der Moderatorin sprudelten die Erinnerungen an Kindheit und Jugend in den Wirtschaftswunderjahren.
Thematisiert wurde u.a. die Schulzeit. Lehrer und Lehrerinnen waren oft streng, es wurde oft sogar noch geschlagen. Die Mädchen durften keine Hosen tragen und vor allem nicht so viel "schwatzen".
In der Schule sind aber auch Freundschaften gewachsen, die z.T. bis heute Bestand haben, wurde berichtet.
In der Freizeit spielte man draußen, denn die meisten Wohnungen in der Nachkriegszeit waren klein. Die Jungens spielten Fußball, die Mädchen "Hinke-Pinke" oder "Hula-Hoop".
Frauen waren begeistert von den ersten Perlonstrümpfen und modernen Kühlschränken. Besser und schöner leben hieß das Credo dieser Zeit, das die Schrecknisse des Zweiten Weltkrieges vergessen lassen sollte.
Eine Teilnehmerin des Erzählcafès hatte eine italienische Kachel dabei, die ihr Bruder von einer Italienreise
mitgebracht hatte. Italien wurde in den 1950-er Jahren das Sehnsuchtsziel der Deutschen.
Nach Kaffee und Kuchen startete ebenso munter und interessant die zweite Erzählrunde. Von beengten Wohnverhältnissen, Kohleöfen und dem Baden am Samstag bis zu selbst genähter Kinderkleidung (aus alt mach' neu) und Carepaketen aus Amerika reichten die Erinnerungen der Teilnehmenden.
Am Schluss waren sich alle einig: Das Erzählcafè muss wiederholt werden.
Bild zur Meldung: Teilnehmende beim Erzählcafé des Seniorenbeirates